Mit der europäischen Gemeinschaftsinitiative EQUAL (GI EQUAL) wurde in Deutschland seit Anfang 2002 ein arbeitsmarktpolitisches Programm umgesetzt, das darauf abzielte, neue Konzepte, Methoden und Wege zur Bekämpfung von Diskriminierung und Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt zu entwickeln.
Die Umsetzung des Programms erfolgte durch so genannte Entwicklungspartnerschaften (EPn), die entweder als geographische (regionale) oder als sektorale Projektverbünde innovative Handlungsansätze erprobten. Während die sektoralen EPn geeignete Lösungsansätze für einen Wirtschaftsbereich, für eine relevante arbeitsmarktpolitische Fragestellung oder für eine Zielgruppe suchten und somit auch länderübergreifend oder bundesweit tätig waren, wiesen regionale EPn einen geographischen Bezug auf und wurden innerhalb bestimmter regionaler Einheiten (z. B. in einer Stadt, in einem Ballungsraum oder in einer ländlichen Region) umgesetzt. Jede Entwicklungspartnerschaft (EP) konzentrierte sich dabei auf einen der Themenbereiche von EQUAL, die den Säulen der Europäischen Beschäftigungsstrategie entsprechen. Dazu gehörten die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, die Entwicklung des Unternehmergeistes, die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen und ihrer Beschäftigten sowie die Chancengleichheit von Frauen und Männern. Zusätzlich engagierte sich EQUAL im Themenbereich Asylbewerber/-innen.
In der ersten Förderrunde, die von Anfang Januar 2002 bis Ende Juni 2005 lief, waren auch in Berlin 8 Entwicklungspartnerschaften tätig, von denen 7 als geographische und 1 als sektorales Netzwerk/e konzipiert waren. In der zweiten Runde waren es für Berlin 13 Partnerschaften, 6 sektorale und 7 regionale. Die Entwicklungspartnerschaften publizieren in diesen Monaten ihre Ergebnisse und Produkte. Eine kommentierte Liste aller Berliner Partnerschaften ist auf dieser site unter Equal in Berlin dokumentiert.
In der neuen ESF-Förderperiode 2007 - 2013 wird es keine Gemeinschaftsinitiativen nach dem Muster der GI Equal mehr geben. Gewonnene Erkenntnisse, Ergebnisse und Netzwerkstrukturen müssen deshalb in die (ESF-)Förderung der Länder integriert werden.
Im Verlauf dieser über 5 Jahre sind so umfangreiche Erfahrungen, Ergebnisse und Produkte erzielt worden, die für die arbeitsmarktpolitische und wirtschaftpolitische Programmgestaltung in Berlin relevant sind.
In Abstimmung mit der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales und der ESF Fondsverwaltung erhebt Berlin Transfer zur Zeit diese Kernsubstanz transnationaler Projekte und Verbünde, bereitet sie für den regionalen Transfer innerhalb und außerhalb der Verwaltungen auf und orientiert sie exemplarisch für die Übernahme regionale Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik.