Heute findet der Internationale Tag der Sinti und Roma statt, an dem auf die Probleme der größten Minderheit Europas aufmerksam gemacht, und der Roma gedacht wird, die Opfer des Nationalsozialismus wurden: Etwa 500.000, rund 90% der europäischen Roma kamen im Holocaust bzw. „Porrajmos“ (Romanes für „das Verschlingen“) ums Leben. Auch heute noch werden Roma diskriminiert und ausgebeutet oder erfahren Rassismus. Die Neuköllner SPD-Politikerin Franziska Giffey wies auf die oftmals prekäre Situation von Roma in Berlin hin, die häufig in überfüllten und überteuerten Wohnungen lebten und bei der Arbeit ausgebeutet werden.
Der Internationale Tag der Roma geht auf den 8. April 1971 zurück, an dem der erste weltweite Roma-Kongress in London stattfand und die unterschiedlichen ethnischen Gruppen für die Selbstbezeichnung Roma anstelle diskriminierender Fremdbezeichnungen aussprachen.
Alte Vorurteile werden heute in der Debatte um Armutszuwanderung wieder aufgerollt, die die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders in einer rbb-Meldung als „beschämend und höchst verletzend“ nannte. Auch die Medien bedienen laut Mediendienst Integration weiterhin „uralte Klischees“, die von Journalisten nicht erkannt werden. So lautete beispielsweise eine Schlagzeile der ZDF-Seite heute.de im Juni 2013 „Es kommen nicht nur Roma – es kommen auch Akademiker“.
Mit dem heuten Tag soll auf die verschiedenen Arten der Diskriminierung und Ausgrenzung aufmerksam gemacht ein Zeichen gegen Antiziganismus gesetzt werden. Für Veranstaltungen in Berlin siehe Website des Bundesverbandes für Roma. Um 18.00 trifft sich außerdem der Berliner Landesverband von Amaro Drom e.V. am Landwehrkanal, um Blumen ins Wasser zu streuen – eine Tradition, die symbolisch die Verbundenheit mit Roma in allen Teilen der Welt zum Ausdruck zu bringen soll.
Mehr zu Roma in Berlin auf Berlin Transfer:
- Artikel „EU-Sozialkommissar László Andor besucht Roma-Integrationsprojekte in Neukölln“
- XENOS-Projekte „Junge Roma in Berlin - Berufliche Orientierung zur besseren Integration in den Arbeitsmarkt“ und „Sinti und Roma - Bildungsarbeit als Profession“
- Das Wiener Projekt THARA der Volkshilfe Österreich bei unserer Social Innovation Conference 2014.
Quellen:
http://mediendienst-integration.de
Weitere Informationen zu Roma in Europa: http://ec.europa.eu/justice/discrimination/roma/index_de.htm