Abschlussveranstaltung „Entwicklungspartnerschaft für strategische Personalentwicklung und Alternsmanagement": Erkenntnisse des rückenwind-Projekts

Sich verändernde Rahmenbedingungen durch Reformprozesse der Arbeitsmarktpolitik und eine hohe Personalfluktuation durch befristete Finanzierungen stellen Fach- und Führungskräfte der Sozialwirtschaft vor ständige Herausforderungen. Im Projekt „Entwicklungspartnerschaft für strategische Personalentwicklung und Alternsmanagement“ wurden Berliner Mitgliedsunternehmen des Berliner Verbands für Arbeit und Ausbildung (bvaa e.V.) durch Qualifizierungen darin unterstützt, diesen besser begegnen zu können. Auf der Abschlussveranstaltung  am 16.10.2014 wurden wichtige Erkenntnisse aus dem Projekts vorgestellt, die in einer Broschüre veröffentlicht wurden. Vorträge von Günter Hartmann (Wissensmanagement und –transfer) und Dr. Gerlinde Kempendorff-Hoene (Führungskräfte beim Ausstieg begleiten und coachen) gaben Einblicke in zentrale Themen des Projekts. Ein improvisiertes Theaterstück von Theatersport rundete das Programm ab.

Das Programm Rückenwind (bzw. Rückenwind II)

Ziel des ESF-Bundesprogramms rückenwind war die Stärkung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Sozialwirtschaft, indem in bundesweit  131 Projekten neue Methoden, Instrumente und Konzepte erprobt wurden. Wichtige Impulse, die durch das Programm gegeben wurden, können nun in der neuen Förderperiode weiter ausgebaut werden. Denn, wie Sarah Gutscher von der ESF-Regiestelle der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW) mitteilt, wird es ein rückenwind II-Programm geben, in dem die Nachhaltigkeit des Programms durch einen speziellen Fokus auf Organisationsentwicklung gewährleistet werden soll (siehe hierzu Partnerrichtlinie Wohlfahrtsverbände).


Die Entwicklungspartnerschaft für strategische Personalentwicklung und Alternsmanagement

Für Berliner Träger und Unternehmen im Beschäftigungs-, Bildungs- und Jugendbereich bringt der demografische Wandel  besondere Herausforderungen mit sich: Ein oft hoher Altersdurchschnitt der Branche (zwei Drittel der Beschäftigten der am Projekt beteiligten Betriebe sind 40 Jahre und älter) und die unsichere und zeitlich befristete Finanzierung haben eine hohe Fluktuation zur Folge. Aufgabe ist es daher, Nachwuchskräfte zu finden und den Wissenstransfer zu gewährleisten. Darüber hinaus führen Reformen der Arbeitsmarktpolitik zu einem steten Veränderungsdruck, der sich in Arbeitsverdichtungen und einer Erhöhung der Anforderungen, insbesondere an Fach- und Führungskräfte, niederschlägt.

Hier setzte das seit 2011 durchgeführte Projekt ep-personalentwicklung-berlin an und unterstützte bvaa-Mitgliedsunternehmen durch verschiedene Qualifizierungsformate in Bezug auf eine altersgerechte  Personal- und Organisationsentwicklung , Arbeitsgestaltung, Wissenstransfer und Gesundheitsmanagement darin, diesen Herausforderungen besser begegnen zu können.

Als erster Projektschritt wurde eine Analyse des Status Quo und der Handlungsbedarfe der zwölf beteiligten Betriebe (Altersstruktur- und Kompetenz- und Stärken-Schwächen-Analysen) durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass Managementkompetenzen zunehmend an Bedeutung gewinnen und dass sich das Anforderungsprofil für ältere Fach- und Führungskräfte stark verändert hat, weshalb neben Gesundheitsprävention auch der Kompetenzausbau der älteren Fach-und Führungskräfte von zentraler Bedeutung ist. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse  wurden 38 Seminare und Workshops für Fach- und Führungskräfte zu Themen von Burn-Out-Prävention über strategische Personalentwicklung, Wissensmanagement und Akquise bis hin zu Social Media entwickelt. In innerbetrieblichen Workshops, Beratungen und Coachings wurde darüber hinaus z.B. der Aufbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützt, neue Unternehmensleitbilder erarbeitet und der Ausstieg von Führungskräften vorbereitet.

Neben der konkreten Kompetenzerweiterung sei den beteiligten Unternehmen insbesondere auch die Vernetzung und der Austausch im Rahmen der Seminare und Workshops wichtig gewesen, berichtet Stefanie Overmann. Sie zeigt sich sehr erfreut über dieses Feedback, da, wie sie betont, die Projektpartner in bestimmten Feldern ja auch Konkurrenten seien.

Eine weitere Erkenntnis des Projekts: Zeitliche und personelle Ressourcen sind gerade bei kleinen Trägern knapp, was das Projekt für viele zur Herausforderung machte. Das Projekt brachte die teilnehmenden Unternehmen dazu, sich die Zeit für die Selbstreflexion und kritische Hinterfragung des eigenen Betriebes zu nehmen. So konnten wichtige Anstöße gegeben und Prozesse angeregt werden, die nun auch nach Projektende weiterlaufen.

Die Erfahrungen und Erkenntnisse des Projekts wurden in einer Broschüre zusammengefasst, die hier heruntergeladen werden kann.

Weitere Informationen:

http://www.ep-personalentwicklung-berlin.net/blog/146-abschlussveranstaltung-am-16-10

http://www.bvaa-berlin.de/

http://www.ep-personalentwicklung-berlin.net/

Zum Nachfolgeprogramm rückenwind II siehe: http://europabuero.lag-fw-nds.de/docs/48_Rundbrief_Juli_2014.pdf. Der erste Aufruf könnte noch 2014 kommen!


Mehr zum Thema Wissensmanagement:

www.methodenfinder.de
http://shop.prowis.net/prowis (Registrierung erforderlich)
http://community-of-knowledge.de (Registrierung erforderlich)
www.gfwm.de
www.gfwm.de/regionalgruppen/berlin/
http://www.ep-personalentwicklung-berlin.net/

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