Das „Regionale Zukunftszentrum Berlin – digitale Arbeitswelten gestalten“ (Zukunftszentrum Berlin) berät Betriebe in Fragen des digitalen Wandels.Träger ist das f-bb Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH. Berlin Transfer hat mit der Projektleiterin Wiebke Reyels gesprochen.
Berlin Transfer (BT): Worin besteht genau die Arbeit des Zukunftszentrums Berlin? Wie unterstützen Sie im Konkreten die Unternehmen?
Wiebke Reyels (WR): Das Zukunftszentrum Berlin unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) im Umgang mit Anforderungen der Digitalisierung und Einführung von KI-Anwendung in den betrieblichen Prozess. Veränderungen sollen gemeinsam mit der Belegschaft in einem Transformationsprozess gestaltet werden. Dabei können interessierte Unternehmen ihre ganz eigenen und konkreten Anliegen äußern. Wir nehmen diese Anliegen mit und passen unsere Beratung und/oder innovativen Qualifizierungsbausteine darauf, soweit möglich, an. Qualifizierungen werden z.B. zu den Themen moderne Personalführung, agiles Arbeiten, Transformation gemeinsam gestalten, Online-basiertes Lernen und Umgang mit Resilienz und Selbstmanagement angeboten. Die Angebote sind, dank öffentlicher Förderung, für die Unternehmen kostenfrei.
BT: Großstädte wie Berlin verfügen über vielfältige Weiterbildungsangebote im digitalen Bereich. Kooperieren Sie mit Firmen oder Weiterbildungsträgern, um Unternehmen gezieltere Unterstützung anbieten zu können und ihnen mit den neuesten Entwicklungen vertraut zu machen? Welche Rolle spielen in dieser Kooperation Bildungsberatungsstellen/ Weiterbildungsverbünde?
WR: Das Zukunftszentrum Berlin kooperiert mit zahlreichen Anbietern in Berlin, dazu gehören z.B. der Deutsche Gewerkschaftsbund Berlin, die Unternehmervereinigung Berlin-Brandenburg, die Berliner Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer Berlin, die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, die Digitalagentur, das Mittelstand-Digitalzentrum und Berlin Partner. Darüber hinaus beteiligt sich das Zukunftszentrum Berlin an verschiedenen Beiräten von Weiterbildungsverbünden in Berlin. Hier wollen wir die Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen, um gemeinsam in guter Synergie Unternehmen bei den zukünftigen Bildungsanforderungen ihrer Mitarbeitenden zu unterstützen. Ab 2023 geht das Zukunftszentrum Berlin in eine Fortsetzung und wird gemeinsam mit interessierten Trägern der Weiterbildungsverbünde ein Transferkonzept erarbeiten, um so noch intensiver unsere Erfahrungen in die Breite zu tragen.
BT: Wie kooperieren die Zukunftszentren verschiedener Städte/Bundesländer miteinander? Wie findet systematischer Austausch statt?
WR: Wir verfügen über eine sehr enge Kooperation mit dem Zukunftszentrum in Brandenburg. Dies ist auch notwendig, da wir gemeinsam in der Metropolregion Berlin-Brandenburg agieren. Es gibt einige Unternehmen, auf die wir gegenseitig verweisen, da sie ihren Firmensitz im anderen Bundesland haben. Fachlich-inhaltlich gibt es verschiedene „Runde Tische“, in denen Erfahrungen aus der Umsetzung ausgetauscht werden. Am 15.11.2022 findet die gemeinsame Jahrestagung der Zukunftszentren statt. Die Anmeldung kann hier erfolgen: Tagung Zukunftszentren (plazz.net).
Darüber hinaus wird über das übergeordnete KI-Wissens- und Weiterbildungszentrum (KIWW) ein bundesweiter Austausch der Zukunftszentren untereinander organisiert. Zwischen den Zukunftszentren bestehen darüber hinaus auch direkte Kontakte bspw. bei Fachfragen o.ä..
BT: Wie werden Erfahrungen dokumentiert und weitergegeben?
WR: Derzeit pilotieren wir unsere ersten Erfahrungen in der Umsetzung von Qualifizierungsbausteinen. D.h. wir werten in Reflexionstreffen unter Kolleg:innen des Zukunftszentrums gemeinsam konkrete Fallbeispiele aus. Ab 2023 wird der Transfer der Ergebnisse ein eigenständiger Meilenstein sein. Wir möchten gerne mit interessierten strategischen Partnern gemeinsam ein Transferkonzept entwickeln und umsetzen. Dabei sollen Strategien zur Ansprache der KMU, die Themen und der Umgang mit Qualifizierungsbedarfen sowie unsere Erfahrungen aus der konkreten Umsetzung von Workshops und Bausteinen der Qualifizierung ausgetauscht werden. Erste Erfahrungen und Beispiele aus unserer Arbeit stellen wir in unserer Fachtagung „Die Zukunft ist digital – Unternehmen stellen sich auf!“ am 23. November 2022 vor. Hier zeigen verschiedene Unternehmen, welchen Prozess wir in ihren Unternehmen durch unsere Qualifizierungsbausteine anstoßen konnten. Außerdem wird es Workshops geben, um konkrete Lerninhalte kennenzulernen. In den Workshops kooperieren wir u.a. mit der Handwerkskammer Berlin und der Digitalagentur Berlin. Weitere Informationen erhalten Sie hier: Fachtagung: Die Zukunft ist digital - Unternehmen stellen sich auf - Zukunftszentrum Berlin (zukunftszentrum-berlin.de)
Einige Produkte unserer Arbeit finden Sie auch auf unserer Website – www.zukunftszentrum-berlin.de.
- Unser Beratungskompass, um schnell und niedrigschwellig die richtigen Anbieter in der Region zu finden - Beratungskompass - Zukunftszentrum Berlin (zukunftszentrum-berlin.de)
- Unser Experimentierräume – KI zum Ausprobieren: Künstliche Intelligenz einfach mal ausprobieren? - Zukunftszentrum Berlin (zukunftszentrum-berlin.de)
Das Zukunftszentrum Berlin wird im Rahmen des Programms „Zukunftszentren (KI)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert sowie von der Senatsverwaltung Integration, Arbeit und Soziales mit Mitteln des Landes Berlin kofinanziert.