Alphabetisierung und Grundbildung: Neue Perspektiven für Langzeitarbeitslose mit Grundbildungsdefiziten

---ABGESCHLOSSENES PROJEKT---

Integrative Grundbildung mit Alphabetisierung im Kontext von Arbeitswelt und lebenslangen Lernen, ein Projekt von Lesen und Schreiben e.V.

30% der Arbeitslosen sind funktionale AnalphabetInnen – ein wesentlicher Hindernisgrund für die erfolgreiche Arbeitsmarktintegration oder auch den Abschluss von Qualifizierungsmaßnahmen. Hier setzt das Projekt an und zielt auf die Alphabetisierung und Grundbildung langzeitarbeitsloser Personen ab, die an traditionellen Maßnahmen der Jobcenter nicht teilnehmen können. Neben der Vermittlung von Grundlagen im Lesen/Schreiben, Rechnen, Umgang mit PC und Themen bspw. aus den Bereichen Sozialkunde und Politik finden auch angeleitete Arbeiten in den Bereichen Kreativwerkstatt, Garten, Hauswirtschaft/Küche statt. Ziel ist es, den Teilnehmenden positive Lernerfahrungen zu ermöglichen, die ihre Motivation und Beschäftigungsfähigkeit erhöhen.

Laufzeit: 1.1.2014-31.12.2014

 

---ABGESCHLOSSENES PROJEKT---

Integrative Grundbildung mit Alphabetisierung im Kontext von Arbeitswelt und lebenslangen Lernen, ein Projekt von Lesen und Schreiben e.V.

30% der Arbeitslosen sind funktionale AnalphabetInnen – ein wesentlicher Hindernisgrund für die erfolgreiche Arbeitsmarktintegration oder auch den Abschluss von Qualifizierungsmaßnahmen. Hier setzt das Projekt an und zielt auf die Alphabetisierung und Grundbildung langzeitarbeitsloser Personen ab, die an traditionellen Maßnahmen der Jobcenter nicht teilnehmen können. Neben der Vermittlung von Grundlagen im Lesen/Schreiben, Rechnen, Umgang mit PC und Themen bspw. aus den Bereichen Sozialkunde und Politik finden auch angeleitete Arbeiten in den Bereichen Kreativwerkstatt, Garten, Hauswirtschaft/Küche statt. Ziel ist es, den Teilnehmenden positive Lernerfahrungen zu ermöglichen, die ihre Motivation und Beschäftigungsfähigkeit erhöhen.

Laufzeit: 1.1.2014-31.12.2014

 

Ausgangslage

In Berlin leben über 300.000 Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können. Sie können zwar bestenfalls einzelne Wörter oder Sätze lesen oder schreiben, nicht jedoch zusammenhängende –auch keine kürzeren – Texte. Sie sind aufgrund ihrer begrenzten schriftsprachlichen Kompetenzen nicht in der Lage, am gesellschaftlichen Leben in angemessener Form teilzuhaben. Auch bei einfachen Beschäftigungen misslingt z.B. das Lesen schriftlicher Arbeitsanweisungen. Die aktuellen Studien (leo-Studie, 2011 und PIAAC 2013) belegen, dass funktionaler An-Alphabetismus und mangelnde Grundbildung nicht nur eine kleine Randgruppe betreffen, sondern über 14% der Deutsch sprechenden Bevölkerung. Fast 50% von ihnen sind nicht erwerbstätig. Unter den Arbeitslosen sind über 30 % von funktionalem An-Alphabetismus betroffen. Für sie gibt es kaum zielgruppengerechte Angebote.   

Funktionale An-AlphabetInnen, vor allem wenn sie längere Zeit nicht im Arbeitsprozess sind oder noch nie einer Arbeitstätigkeit nachgegangen sind, verlieren zunehmend an Tagesstruktur, Motivation, Kommunikationsfähigkeit und Selbstwertgefühl. Es besteht ein Zusammenhang von Arbeitslosigkeit/Bildungsferne/Armut und Gewaltbereitschaft/Suchtverhalten und chronischen Krankheiten. Um sie zu aktivieren, sind adressatengerechte Angebote erforderlich, die über den Rahmen eines Kurses (1-2mal wöchentlich 1½ Stunden) hinausgehen. Sie benötigen ein niedrigschwelliges Angebot, in dem sie nicht nur ihre schriftsprachlichen Kenntnisse auf- und ausbauen können, sondern insgesamt unterstützt werden, ihre Handlungskompetenz zu entwickeln.  

Zielgruppe des Projektes sind langzeitarbeitlose funktionale An-AlphabetInnen mit oft zusätzlich multiplen Vermittlungshemmnissen, die an traditionellen Maßnahmen (mit kurzer Laufzeit für Gruppen von 20 Personen) der Jobcenter nicht aussichtsreich teilnehmen können. Aufgrund ihrer mangelnden Lese-, Schreib- und Rechenkenntnisse sind sie z.B. in diesen Qualifizierungen, aber auch in Beschäftigungsmaßnahmen, die diese Schwäche nicht berücksichtigen, überfordert. Maßnahmeabbrüche und u.U. Sanktionen sind die Folge. Viele Betroffene haben bereits eine Maßnahmekarriere hinter sich und sind dementsprechend demotiviert bzw. haben sich in ihrer Erwerbslosigkeit eingerichtet. Die Auswirkungen von Langzeitarbeitslosigkeit sowie von An-Alphabetismus sind gravierend: fehlende Tagesstruktur, gesundheitliche Beeinträchtigungen, mangelnde Ausdauer, geringes Selbstwertgefühl, Isolation, Sucht o.ä.. Die Beseitigung von Grundbildungsdefiziten insbesondere im Lesen und Schreiben stellt jedoch eine Motivation dar, die in diesem speziell darauf ausgerichteten Projekt, genutzt werden soll, um die Betroffenen zu aktivieren, für sich eine Perspektive zu entwickeln, und ihnen grundlegende Kenntnisse in Theorie und Praxis zu vermitteln, die ihre Beschäftigungsfähigkeit erhöhen.

Ziele des Projekts

Ziel ist es, die i.d.R. langzeitarbeitslosen Teilnehmer/innen zu aktivieren, ihnen positive Lernerfahrungen zu ermöglichen und sie so zu stabilisieren, dass sie ggf. eine Arbeit, Qualifizierung oder weiterführende Maßnahme beginnen und durchhalten können. Abhängig von der individuellen Ausgangslage wird durch den Aufbau und die Entwicklung von Grundkompetenzen in den Kulturtechniken, von arbeitspraktischen Grundfertigkeiten sowie sozialen und kommunikativen Fähigkeiten die Handlungskompetenz gestärkt und damit die Grundlage geschaffen, um auf eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt vorzubereiten und zunächst zumindest einen Übergang in weiterführende Beschäftigung (Arbeit, Qualifizierung u.ä.) zu gestalten.

Projektbausteine

Im Projekt werden theoretische und praktische Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt. Im Unterricht werden je nach individuellen Vorkenntnissen und Zielstellungen Grundlagen im Lesen/Schreiben, Rechnen, Umgang mit PC sowie Themen aus den Bereichen Sozialkunde, Politik usw. thematisiert. Praktisches Übungshandeln umfasst nicht nur handwerkliche Grundfertigkeiten, sondern bezieht sich auf alle Bereiche. Orientierung in der Stadt oder Abläufe im Arbeitsalltag oder beim Einkauf werden an realen Anforderungen trainiert. Als Einstieg in praktische Arbeit und Training von berufsfeldübergreifenden Abläufen sind angeleitete Arbeiten in den Bereichen Kreativwerkstatt, Garten, Hauswirtschaft/Küche vorgesehen. Teilnehmerorientierung, sozialpädagogische Begleitung, Verschränkung von Theorie und Praxis sowie die Eingebundenheit in den Tagesablauf und die Sozialstruktur am Lernort LuS bilden die Grundlage dafür, dass die Projektteilnehmer positive Lernerfahrungen machen.

Kooperationen und Netzwerke

Für die Projektarbeit kann Lesen und Schreiben e.V. bestehende Netzwerke nutzen. Dazu gehören andere Bildungsträger, Beratungsstellen, insbesondere Lernläden.

Kontakt

Lesen und Schreiben e.V.
Urda Thiessen
Herrnhuter Weg 16
12043 Berlin
030 6874081
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